Körperkontakt, Kitzel und Gehirn
Vortrag von Prof. Michael Brecht, Humboldt Universität zu Berlin und BCCN Berlin
Wie werden soziale Berührungen in der Hirnrinde von Säugetieren repräsentiert? Dazu stellt Prof. Michael Brecht verschiedene Untersuchungen vor. Soziale Berührungen – wie zum Beispiel Kitzeln – lösen starke und vielfältige neuronale Antworten aus. Während die sensorischen Antworten auf konventionelle Tastreize stark durch mechanische Eigenschaften der Reize bestimmt werden, werden neuronale Antworten auf soziale Körperkontakte durch Erwartungen, Stimmungen und Emotionen geprägt. Das heißt: Solche neuronale Antworten entstehen im Hirn und nicht auf der Haut. Ratten zeigen dem Menschen ähnliche Formen von Kitzligkeit. Die Reaktionen der Ratten auf Kitzeln sind ambivalent – sie variieren zwischen Annäherung, Flucht, oder gespieltem Kampf. Neuronale Antworten auf Kitzeln deuten auf einen Zusammenhang zwischen Spielverhalten und Kitzligkeit hin und geben Hinweise auf mögliche Ursprünge und Korrelate von Spaß.
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