Prof. Dr. Andreas Draguhn, Universität Heidelberg: Neuronale Netzwerke – Einblick in die Mechanik des Denkens?

Abstract

 Das Gehirn gilt als der Ort unserer Wahrnehmungen, Gedanken, Pläne und Gefühle. Diese Zuordnung ist nicht selbstverständlich und, wenn es um die Deutungshoheit mentaler Prozesse geht, auch nicht unwidersprochen. In der Analyse neuronaler Mechanismen sind die kognitiven Neurowissenschaften jedenfalls sehr erfolgreich, so dass wir zunehmend Einblick in die physischen Grundlagen und Randbedingungen von Denken und Handeln bekommen.

 Im 20. Jahrhundert standen dabei die Vorgänge auf Ebene von Molekülen und einzelnen Zellen im Fokus der Forschung. In neuerer Zeit sind wir zunehmend in der Lage, das Verhalten größerer Zellverbände, also neuronaler Netzwerke, zu erfassen. Mit diesem Ansatz verbindet sich die Hoffnung, eine Brücke zwischen den biologischen Elementarmechanismen und dem Mentalen herzustellen.

 Im Vortrag soll deutlich werden, wie diese Forschung arbeitet und warum neuronale Netzwerke eine so herausgehobene Rolle für unser Verständnis spielen. Anhand dieser Überlegungen sollen das Potential, aber auch die Herausforderungen der modernen Hirnforschung diskutiert werden.

Über den Vortragenden

Prof. Dr. Andreas Draguhn